07.07.2017 | KISS – Keep it simple, stupid!

Jazzgitarristen spielen 3.000 Akkorde vor drei Leuten, Rockgitarristen drei Akkorde vor 3.000 Leuten – da sollte das Lichtdesign die Verhältnisse nicht noch unnötig verkomplizieren.

Sean „Motley“ Hackett hat schon in der Schule Bühnenpläne für KISS gemacht und er ist sich des großen Glücks bewusst, dass er nun schon seit einigen Jahren hinter dem Lichtpult einer der einflussreichsten Rockbands des 20. Jahrhunderts sitzt. „I try to replicate what I think I saw in the 70s – not what I actually saw“, so beschreibt er selbst sein Tun.

Sein Appell, die Dinge simpel zu halten, mag angesichts der schieren Dimension der Bühne etwas verwirren – doch die Menge an Equipment setzt er klug ein und schafft den Spagat zwischen einer zeitgemäßen Show im Jahr 2017 und den zahllosen visuellen Memes, die KISS im Lauf ihrer Karriere hinterlassen haben.

Und die Band steht tatsächlich immer im Mittelpunkt, das üppige Lichtsystem bildet stets nur den Rahmen, auf dem die vier geschminkten Musiker ihre Show abfeuern, inklusive aller Gimmicks, die Fans von KISS erwarten: Die funkensprühende Gitarre,  der Flug von Paul Stanley über das Publikum, der blutspuckende und dann ins Lichtrig hinauffliegende Gene Simmons, um nur die wichtigsten zu nennen.

Übersichtliche Equipmentliste

Simpel ist zum Beispiel die Equipmentliste: Martins MAC III ist das Arbeitspferd, Sharpies von Clay Paky sorgen für die Beams und eine Reihe ACL 360 Bars von Elation umrahmen die LED-Wand – die eine, große hinter dem flugfähigen Drumriser. Das sollte erwähnt werden, denn es hängen noch viele weitere Screens neben, vor und über der Bühne.

Im Interview verrät uns Motley viele Details über die Besonderheiten einer KISS-Show und weiht uns ein in die Geheimnisse einer richtig guten Rock'n'Roll-Show. Wir hatten ein Auge auf den Fingern und eins auf der Bühne – und Motley hat uns bereitwillig teilhaben lassen an seinem Tun: „Welcome to a KISS show – it never ends“.

 

https://youtu.be/stpxsQJjcFE

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